Seit dem Sommer 2005 zieren dauerhafte Schönheiten die Fassaden zahlreicher Häuser in Sayn - Schmetterlinge in allen möglichen Farben, Formen und Situationen. Ermöglicht wurde diese ein- malige Verschönerung des Ortsbildes durch die Aktion „Kunst gestaltet Le- bensräume - Illusionen mit Schmetter- lingen“ unter Federführung der Initiatorin Gerlinde Blaese, Biologin aus dem „Garten der Schmetterlinge“. Als sie im Jahr 2003 beim Weltkongress für Schmetterlings- gartenbetreiber in Italien das kleine Bergdorf Bordano besuchte, in dem 300 Hausfassaden mit Bilder der bunten Falter geschmückt sind, sprang der Funken über.
Davon, dass dieser Funke noch längst nicht verglüht ist, kann man sich zurzeit bei einem Besuch in Sayn überzeugen. Im Laufe der vergangen Jahre sind viele weitere Wandbilder dazu gekommen - bisher insgesamt 50. Unter anderem allein elf von der Künstlerin Petra Schiller, die von Anfang an dabei war und im Jahr 2009 ein Haus in der Schillergasse (!) mit einem beeindruckend naturalistischen Stillleben verschönert hat. Ein Schmetter- lingskasten symbolisiert darin die Ver- gänglichkeit der farbenprächtigen Falter, wie auch die weitern Gegenstände „sprechen“. Mit einem scherzhaften Augenzwinkern erläutert die Künstlerin die nicht ganz ernst gemeinte Bedeutung von Walnuss, Apfel und Ei: „Es gibt nicht viele dumme Nüsse, die für ´nen Apfel und ein Ei diese Arbeit machen.“

Doch nicht nur im Ort selbst haben Schmetterlinge die Wände erobert - Eine 35 Meter lange Mauer an der Ausfahrt der B42 weist bereits den „Weg nach Sayn“ und zu den Schmetterlingen. 23 Schüler der Ferdinand-von-Steinbeiss-Schule in Ulm, einem Berufskolleg für Grafik und Design, haben unter Anleitung ihrer Do- zentinnen Marcela Quijano und Barbara Möritz die Mauerfläche künst-lerisch mit Schmetterlingen gestaltet. Eine Zu- sammenarbeit, die unter anderem zustande kam, weil sich Marcela Quijano und Gerlinde Blaese aus der gemeinsamen Schulzeit in Kolumbien kennen.
Das Projekt „ Fassadenmalerei - Sayn Design“, eine sowohl in der Art wie auch in der Ausführung in Deutschland einzig- artige Attraktion, wurde auch ermöglicht durch großzügige Unterstützung zahl- reicher Sponsoren, etwa der Interessen- gemeinschaft der Gewerbetreibenden „Aktiv Sayn“, der „Stiftung Zukunft“ der Sparkasse Koblenz, dem Malereibetrieb Emons in Sayn, der Lotto-Rheinland- Pfalz-Stiftung, dem Koblenzer Malerteam Horst Würzberger und Wagner-Werbung in Sayn. Seit 2013 hat „Aktiv Sayn“ mit Thomas Wagner die Federführung von Sayn-Design übernommen. Unter der Regie von Thomas Wagner ist dann auch das fünfzigste Kunstwerk an der Fassade des Meisenhofs entstanden.

Wieder ein Gemälde von Petra Schiller, mit 8 x 4 Metern eine eindrucksvolle visuelle Er-weiterung des alten Fach- werkes, natürlich auch mit allerlei Illusionen.
Schmetterlinge als kunstvolle Wand-malereien und in natura - gleich zwei gute Gründe für einen Besuch in Sayn.